Stories|Routineproduktion von Radionukliden zur Behandlung von Parkinson

Routineproduktion von Radionukliden zur Behandlung von Parkinson

Gesundheit und Medizin

KV_3

Symbiose aus Forschung und Industrie gegen den Krebs

Radionuklide zur Krebsdiagnostik und -therapie gewinnen immer mehr an Bedeutung. Ihre kurze Halbwertszeit ist jedoch eine Herausforderung: Sie können nur in Kernreaktoren und anderen Hochenergie-Anlagen hergestellt und nicht sehr weit transportiert werden, bevor sie unbrauchbar sind. Vorratshaltung ist auch nicht möglich. Wie praktisch, wenn ein Radiopharmazie-Unternehmen ein Forschungszentrum vor der Haustüre hat, das in seinen Beschleunigeranlagen solche Radionuklide herstellen kann.

Radionuklide finden in vielen Bereichen der Technik und Forschung, vor allem aber in der Medizin immer mehr Verwendung. Sie dienen bei verschiedenen diagnostischen und therapeutischen Verfahren dazu, Stoffwechselprozesse im lebenden Organismus sichtbar zu machen und zu untersuchen. In der Natur kommen solche Radionuklide wegen ihrer oft nur wenige Stunden währenden Halbwertszeit kaum vor. Sie künstlich herzustellen, erfordert den Beschuss von Muttersubstanzen mit hochenergetischen Teilchenstrahlen, wie sie nur in Kernreaktoren produzierbar sind – oder in Beschleunigeranlagen.

Und so kamen Mitarbeitende der ROTOP Radiopharmacy GmbH in Dresden, die solche Radionuklide vertreibt, und des HZDR auf die Idee, sich zusammenzutun: Gemeinsam entwickelten sie ein spezielles System am TR-Flex Zyklotron des HZDR, das nunmehr nachts, wenn die Forschung ruht, das Radionuklid Iod-123 herstellt, das zur Diagnostik etwa von Parkinson verwendet wird. Genau genommen produziert man eine Rohlösung, die morgens von Rotop abgeholt und in den eigenen Labors zu gebrauchsfertigem Iod-123 weiterverarbeitet wird. Und dieses Radionuklid erhalten neben medizinischen Einrichtungen und anderen Kunden auch das HZDR, da es die Substanz für seine eigene Forschung ebenfalls verwendet. Eine Win-Win-Lösung. Für die Idee zu dieser Symbiose erhielten die ROTOP und HZDR 2021 den Sächsischen Transferpreis.

Beteiligte Partner:

  • HZDR (Protonen Zyklotron)
  • Rotop GmbH (Industriepartner)
Mehrwerte

Information

Mehr Informationen zur Technologie und Methodik?

Kontakt

Dorit Teichmann

Innovationsmanagerin

Kontakt